Vom Sterben des Reichen Mannes, grenzüberschreitend
Langau und Schaffa (heute Safov) haben eine lange Geschichte des Mit- und Gegeneinanders. Bereits im 16. und 17. Jh. zum Beispiel trugen sie etwa ein Jahrhundert lang Grenzstreitigkeiten aus. Nach einer offeneren Beziehung in der Zwischenkriegszeit trennte dann allerdings der Eiserne Vorhang die beiden Orte für Jahrzehnte.
Mit einer grenzüberschreitenden Theaterproduktion soll für jedermann ein Signal der Entspannung in einer Zeit zunehmender Ausländer-feindlichkeit gesetzt werden.
Verwirklicht werden soll der „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal, und zwar wie schon einmal, im Jahr 1965, zum Großteil mit Akteuren des „Laienspiel Langau“. Diesmal werden die Aufführungen allerdings nicht nur in Langau stattfinden, sondern auch jenseits der Grenze im Nachbarort Safov. Zu diesem Zweck wird ein Erzähler die Aufführung begleiten, der den Inhalt des Stückes und auch die Gesänge in die tschechische Sprache übersetzt. Das Hauptaugenmerk wird jedoch auf das Spiel gelenkt. Daher wird nicht wie 1965 die Dialektversion von Franz Löser aufgeführt, sondern der Originaltext, der dem Schau-Spiel weit mehr Platz einräumt. Über die Sprache hinaus sollen Inhalt und Thematik vor allem durch Ausdruck sowie durch Gesang und Tanz vermittelt werden.
Die Botschaft des zweiten Teils wird vor allem vom Spiel der allegorischen Gestalten getragen, die „aus dem Inhalt die Lehr ausspüren“, wie Hofmannsthal es nennt.
Mitwirkende
Richard Fischer, Anna Silberbauer, Laienspiel Langau, Musikkapelle Langau, Ausstattung und Bühne: Hilde Fuchs, Regie und Gesamtleitung: Josef Matzinger